Seleuce
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Re: Die Stadt des Amun
Antworten #2047 - 01/28/07 um 21:29:59
Ramessu hatte derweil seine Mutter nun endlich gefunden, die gar nicht weit vom See seiner Schwester die Brust gab. Und nun war er einigermaßen darüber aufgeklärt worden, was denn hier alles vorgefallen war, war ziemlich entsetzt darüber gewesen, was sich ihm da alles offenbart hatte und nachträglich überfroh, daß die Trägödie scheinbar ausgestanden war. Und er hatte geglaubt, sein Vater hätte mal wieder eine Schwertschmarre, weiter hatte er dieses Mal nicht von der Wahrheit entfernt liegen können. Extrem erleichtert plauderte er mit seiner Mutter, die er nach der langen Zeit der Trennung ziemlich vermißt hatte und erzählte ihr von seiner Hochzeitsreise und wie gut sich doch seine Ehe mit den beiden jetzt entwickelt hatte, was wiederum Isisnofret ziemlich froh stimmte. Wenigstens bei einem in der Familie schien eine Doppelehe also gut zu funktionieren... bisher jedenfalls! "Ist das nicht Vater, da drüben? Hey, natürlich, PAPAAAAAA," rief Ramessu, als er jenen am Ufer des Sees entdeckt hatte und winkte ihm zu. Isisnofret lächelte glücklich, als sie sah, daß ihr Mann nach seinem Ausritt wohl auch noch geschwommen war... es war gut, daß er sich bewegte, das würde ihn sicher schnell wieder in Form bringen. Allerdings erkannte sie jetzt deutlich, daß er sehr schmal geworden war, jedenfalls für seine Verhältnisse. Es war höchste Zeit geworden, daß die erhoffte Hilfe eingetroffen war... **************** Der Stallmeister war erschüttert, als er die Order vom König hörte. Natürlich sah er sofort, daß das Pferd gestürzt zu sein schien, es war ja von oben bis unten mit Schlamm verkrustet... Er schluckte und griff sich an den Hals. War etwas schlimmes geschehen bei diesem Sturz? Meri-Amun war aber auch kein einfaches Pferd, genausowenig wie sein Bruder Meri-Mut, die Biester waren unberechenbar, hoffentlich mußte er dafür jetzt nicht büßen... Aber zuerst fuhr er den augenblicklich für die Hengste verantwortlichen Pferdepfleger an, der sich unter seinen donnernden Vorwürfen duckte und versuchte, Erklärungen und Ausreden zu finden... Na wunderbar, DAS sollte er jetzt dem König sagen? Er sah schon seinen Kopf rollen... **************** Während dessen kamen die Bauern auf dem Feld zu dem Schluß, daß sie sich gemeinsam heute beim Dorfschulzen einfinden würden, um diesem lang und breit die Geschehnisse zu berichten. Wenn sie das nicht täten, würde der nämlich wiederum später die Sache wirklich als den Versuch, Steuern einzusparen werten, sie kannten ihn doch, den herzlosen Geizkragen. Und er sollte morgen gefälligst das Ganze im Palast antragen, die Adelherren konnten hier schließlich auch nicht schalten und walten wie sie wollten, das wäre ja Isfet. Wetternd und pöbelnd ließen sie die Gardisten schließlich stehen und walzten Richtung Dorf und dem Haus des Schukzen davon...
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