Seleuce
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Re: Die Stadt des Amun
Antworten #1490 - 01/04/07 um 20:05:14
Isisnofret hatte sich, als sie an diesem Morgen erwachte, vorgenommen, dass ihr Mann heute etwas mehr als ein paar Schlucke Tee und Wasser zu sich nehmen wuerde. Er nahm einfach viel zu wenig Fluessigkeit auf, seine Haut wurde schon ganz nachgiebig und unelastisch. Als sie allmaehlich die Augen oeffnete und in das vorsichtige und fragende Laecheln Iryirys blickte, richtete sie sich ein wenig auf und betrachtete sofort pruefend ihren noch schlafenden Mann. Zusammenzuckend drueckte sie keinen Augenblick spaeter ihr Oh auf seine Brust und seufzte erleichtert auf. Sein Atem war kaum vernehmbar gewesen, aber sein Herz schlug kraeftig, kraeftiger, als am Abend zuvor noch. Dieses Phaenomen beobachtete sie schon, seit er sich in dieser misslichen Lage befand: Morgens schien er waermer, lebendiger und auch sein alte Hautfarbe hatte sich dann fast wieder eingestellt, wohingegen er ueber den Tag hinweg, wenn sie hin und wieder nicht um ihn war, konstant an Farbe verlor, bleich und kalt wurde, bis sie sich am Abend wieder zu ihm legte. Hatte ihre Anwesenheit denn wirklich so grossen Einfluss auf sein Befinden, oder bildete sie sich das nur ein und der Schlaf war, es, der ihm wohl tat? Nun ja, das war schwer zu sagen, aber sie wollte es auch gar nicht genau wissen, solange er nur nicht anhaltend schwaecher wurde... er war schwach genug fuer ihre Begriffe! Weil er sich noch immer nicht ruehrte, folgte sie jetzt ganz ihrer alten Gewohnheit, nickte Iryiry um Geduld bittend zu, bat ihn hoeflich -trotz ihrer Stellung bei Hofe hatte sie Dankbarkeit und Respekt vor anderen Menschen nie vergessen- den Tee auf den Beistelltisch zu stellen. Dann beugte sie sich langsam herunter und kuesste Ramses auf die Stirn, liess ihren Mund nach unten wandern, sein Gesicht entlang bis zu seinen Lippen und wisperte dann seinen Namen gegen seinen Mund.
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