Tawabet
YaBB AdministratorHorusgeleit
   

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Re: Die Stadt des Amun
Antworten #1354 - 12/31/06 um 17:04:52
Nefertari beachtete die zweite Gemahlin ihres Mannes kaum. Isisnofret konnte ja nichts für den Leichtsinn ihres Mannes. Stattdessen sah sie Chaj an. "Chaemwaset, du bist der Klügste von Ramses' Söhnen. Dein Vater hat eine klitzekleine Dummheit begangen. Aus Liebe zu deiner Mutter ging er des Königlichen Kas verlustig. Keiner weiß, wie es geschehen konnte, doch scheint der gesamte Schutz, der über ihm und uns lag, zu schwinden. Wir müssen ihm irgendwie helfen, sonst wird er sterben!" Sie schielte zu dem tobenden Ach hinüber, der wutschnaubend mit seinem Chepesch drohte. "Weißt du, was man tun kann?" Chaj hörte sich Nefertaris Ausführungen an und zuschte an seinem Finger. Das war eine sehr schwierige Aufgabe, die ihm die 1.GKG da stellte. "Als erstes sollte man unseren Vater irgendwo hinbringen, wo er nicht von königlichen Insignien umgeben ist", überlegte er laut. "In irgendeine einfache Behausung, wo ihn niemand kennt..." "Aber", wandte Nefertari ein, "das könnte gefährlich sein. Er hat hier nach wie vor viele Feinde! Wenn jemand mitbekommt, was passiert ist..." "Dann darf es eben niemand erfahren. Erkläre den Leuten, dass der König nach der Genesung seiner Frau sich der Armee angeschlossen habe, die nach Libyen gezogen ist", überlegte Chaj laut. "Das würde seinen Aufbruch erklären." Nefertari sah hilfesuchend zu ihrem ältesten Sohn hinüber, der mit entsetzten Blick auf den wütenden Ach starrte, der in der Ecke auf und ab wallte. Er hatte Sethos als liebenswürdigen alten Mann in Erinnerung, nicht als wutschnaubende Bestie. Da er nicht antwortete, sprach Nefertari Isisnofret an: "Was denkst du über Chajs Vorschlag?"
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