Baket
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Re: Die Stadt des Amun
Antworten #1263 - 12/29/06 um 17:42:23
Paschedu merkte, wie er rot wurde. Ja, sie erkannte ihn. Ach, sein Gedächtnis... Aber in seinem Alter sind manche schon seniler, tröstete er sich. "Nein, nein, sie wirkte schon immer recht nachdenklich und traurig." Er überlegte. "Es ist knapp zwei Jahre her." sinnierte er. Meine Frau Nebetmut, sie sei gerechtfertigt, fand sie auf den Straßen Thebens. Sie hatte in einer Ecke gesessen und gewimmert, weil ihr von etwas schlechtem, das sie gegessen hatte übel war. Meine Frau hatte es gehört und das kleine Mädchen tat ihr so leid. Was genau sie bewegte,... ich meine es gibt ja noch mehr streunende Kinder, die auch selten Beachtung finden... Sie brachte sie also mit nach Hause, wusch sie, gab ihr Essen. Wir hatten sie einfach ins Herz geschlossen. Sie war so zauberhaft. Lebendig und dennoch verschwiegen. Stark aber verletzlich. Eindeutig von der Straße aber dennoch war irgendwas an ihr anders als beim gemeinen Pöbel." Er trank vom Bier. "Ich weiß nicht viel von ihr. Außer, daß sie wohl schon auf der Straße lebte, seit sie denken kann, so sagt sie jedenfalls. Und daß sie so oft es geht ans Grab ihrer Schwester geht. Naja, es ist nicht ein richtiges Grab, wohl nur eine Holztafel zum Totengedenken oder so. Ich bin nie mitgegangen, das wollte sie nicht." Paschedu seufzte. "Manchmal wünschte ich, es gäbe irgendeinen Menschen, der mal durch sie dringen könnte." Er sah Tawabet an. "Dieser Hui, mit dem wollte ich sie mal verheiraten." Er zuckte mit den Schultern "Aber sie hat mich um den Finger gewickelt. Ist vielleicht auch nicht schlecht. als Schnitter taugt er, aber als Schwiegersohn? Hm." Er schwieg unwillkürlich. Er hatte das Gefühl, daß er ma wieder zu viel redete und den anderen nicht zu Wort kommen ließ. Und Tawabet hörte so geduldig zu. "Vielleicht tut ihr der Umgebungswechsel am Ende ja gut. Erzählt mir doch bitte von eurem ehrenwerten Haus," bat Paschedu.
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